Standardisierte Verfahren

Eine Übersicht über die nötigen Schritte vom kalten Flugzeug über den Start bis zur Landung.

6. Landung

Der Anflug beginnt mit der Entscheidung zu landen. Wir drehen den Kurs Richtung Flugplatz und wollen dort ca. 1000 Meter über dem Flugplatzniveau ankommen. Als Antwort auf die Anfrage beim Tower bekommen wir die Richtung zum Platz, die Landebahn, auf der wir landen sollen, und auch den Luftdruck genannt, um den Höhenmesser richtig einstellen zu können. Genaugenommen bekommen wir die Richtung zu dem Punkt, von wo aus der eigentliche Endanflug auf diese Landebahn beginnen soll. Der Kurs wird uns also nicht direkt zum Flugplatz führen, sondern ca. 10-20 km vor die korrekte Landebahn. (Landebahn 08 = Landen mit Kurs 80, Landebahn 12 = Landen mit Kurs 120 usw. (Querverweis Theorieteil)


Auf dem Weg dahin beginnen die Vorbereitungen.

Zentral im Cockpit auf den beiden Kurz-Checklisten für Take off und Landung sind die wichtigsten Parameter zusammengefasst, an die man denken sollte.

Kurzform Checkliste im Cockpit

Bei jeder Landung gehört es auch dazu sicherzustellen, dass man im Falle des Falles sicher durchstarten kann. Um das zu gewährleisten, sind aus technischer Sicht ein paar Dinge nötig und das sind auch die ersten auf der Checkliste:

  • Mischungsverhältnis des Motors prüfen und einstellen auf : Normal RUN  (PRÜFEN)
  • Leistungsbereitschaft des Konstantspeedpropellers: Steht dieser noch auf Sparflug z.B. 2000 Umdrehungen, wird es mit dem Beschleunigen im Notfall nichts. Steht er noch auf Max Power 3000 Umdrehungen, sind die Drehmomente bei einem spontanen Schubgeben sehr stark und das Flugzeug könnte über die Querachse abkippen. Den Drehzahbegrenzer einstellen auf 2700 Umdrehungen (bei Ladedruck max 46MP), damit brennen wir nach einem langen sparsamen Flug auf den letzten Kilometern bis zur eigentlichen Landung auch die Zündkerzen wieder frei, sollten diese sich bei niedrigen Drehzahlen mit Russ zugesetzt haben.
  • Elektrische Treibstoffpumpe aktivieren, ohne Sprit geht nichts. Fällt die mechanische Pumpe am Triebwerk aus, ist der Motor sofort aus, das will im Landeanflug keiner erleben. Mit der elektrischen Pumpe bekommt der Motor immer Sprit, selbst wenn eine von beiden ausfällt. Und der Treibstoffdruck ist auch immer ausreichend hoch, um ein spontanes Ansprechen des Motors zu ermöglichen.
  • Treibstoff prüfen und den Tank auswählen, in dem noch am meisten drin ist.
  • Kühler einstellen, ein kalter Motor arbeitet nicht gern. Und der wird schnell kalt, wenn wir mit wenig Leistung und noch recht flott zum Flugplatz runter gleiten. Beide Kühler auf Automatik und niemand muss frieren.

 

Da die Kühler jetzt im Automatik-Modus arbeiten, sollte man auch nicht mehr unbedingt mit Vollgas unterwegs sein, erstens wird man zu schnell und zweitens hat die Kühlerautomatik eine gewisse Verzögerung. Aber dazu mehr im P-51D Aufbaukurs.

Wir reduzieren auf dem Weg zum Flugplatz den Ladedruck auf 30-35 und sollten damit immer noch recht flott zum Flugplatz kommen, vor allem wenn noch entsprechende Höhe abzubauen ist.

In der unmittelbaren Nähe vom Flugplatz entscheiden wir uns entweder für den Anflug über die Platzrunde oder den direkten Einflug in den Endanflug. Das hängt vom Verkehr und unserer eigenen Position und Geschwindigkeit ab. In beiden Fällen beginnt der Anflug auf ca. 800-1000 Meter Höhe (2500-3500 Fuss) über dem Flugplatzniveau.



Im Folgenden gehen wir davon aus, dass die Landung über eine normale links herum geflogene Platzrunde und auf einer langen Landebahn erfolgt.
Die einzelnen Schritte lassen sich so gut in Etappen einteilen. (Querverweis Theorieteil)

Im Gegenanflug und so nah am Platz wie im folgenden Bild sollten wir ca. 2000 Fuß / 800 Meter über dem Flugplatz sein und unsere Geschwindigkeit sollte bei max. 200 mph liegen. (mindestens sollten wir jedoch 1700 Fuß Höhe haben und 150 mph).

Verfahren TF-51D von Freddo, Gemeinfrei

  • Reduzieren der Geschwindigkeit auf 170 durch Gaswegnehmen.
Wenn wir querab der Landebahnschwelle sind (linke Flügelspitze verdeckt Landebahnschwelle),
  • reduzieren auf 160 mph und Beginn Sinkflug auf 1700 Fuß.


Liegt der Flugplatz 45-70 Grad links hinter uns (Schulterblick ca. 7 - 8 Uhr), sollten wir bei 160mph auf 1700 Fuß sein und führen der Reihe nach zügig die nächsten Schritte durch:

Verfahren TF-51D von Freddo, Gemeinfrei

  • Gas raus,
  • Klappen auf Stufe 10 Grad setzen,
  • Fahrwerk ausfahren und konstantes sinken auf 1500 Fuß,
  • Geschwindigkeit bei mind. 140 mph/ max 165 mph halten,
  • eine Linkskurve um 90 Grad in den Queranflug einleiten und dabei weiter sinken auf Zielhöhe 1200 Fuß nach Abschluss der Kurve.
  • Im Queranflug angekommen, mit leichtem Gas 140 mph halten,

Verfahren TF-51D von Freddo, Gemeinfrei

  • Klappen auf Stufe 20 Grad,
  • Sichtprüfung Fahrwerkskontrollleuchte (grün),
  • die Geschwindigkeit bei ca. 140 mph halten,
  • in den Endanflug eindrehen und dabei sinken auf 1000 Fuß.

Verfahren TF-51D von Freddo, Gemeinfrei
Bild: Eindrehen in den Endanflug


Im Endanflug richten wir uns auf die Landebahn aus und bringen den Anfang der Landebahn auf Höhe Motorhaubenkante/Unterkante Frontscheibe.

  • Klappen voll raus,
  • Gas erstmal ganz raus,
  • Geschwindigkeit auf 110-120 mph reduzieren lassen und dann mit etwas Gas halten,
  • Sinkrate zwischen 50 und 200 Fuss /Minute (5-2 auf der Anzeige),
  • konstantes Sinken bis zur Landebahn.


Final - die letzten Meter

Die Nase zeigt weiter auf die Landebahnschwelle, die Geschwindigkeit halten wir mit leichter Motorkraft bei 110-120 mph.

Verfahren TF-51D von Freddo, Gemeinfrei

Unmittelbar vor der Landebahn heben wir die Nase sanft an (ohne am Motor etwas zu ändern)

Verfahren TF-51D von Freddo, Gemeinfrei

und gleiten mit minimaler Sinkrate und wenig bis gar keiner Motorleistung sanft und flach über die Bahn

Verfahren TF-51D von Freddo, Gemeinfrei
Bild: mit vollen Klappen, flach über die Bahn gleiten zum Ausschweben 


Das Flugzeug wird automatisch stetig langsamer (da wir jetzt kaum noch Höhe in Geschwindigkeit umwandeln) 

und bei ca. 90 mph im Idealfall mit allen drei Rädern gleichzeitig auf die Bahn aufsetzen. Geschwindigkeit nicht unter 90 sinken lassen! 

 Verfahren TF-51D von Freddo, Gemeinfrei
Bild: Cockpit - unmittelbar vor dem Aufsetzen während der Ausschwebephase

 

Nach dem Aufsetzen: Gas ganz raus, Stick langsam und vorsichtig nach hinten ziehen, ohne erneut abzuheben, ausrollen lassen, Klappen dabei schrittweise einfahren, bei Bedarf vorsichtig bremsen.

 

Problem / Lösung:

  • Beim Reingleiten auf die Bahn steigt das Flugzeug wieder: Du bist zu schnell oder hast die Nase zu weit nach oben gezogen oder beides. 
    Lösung: Langsamer anfliegen, weiter gleiten lassen, weniger stark den Stick nach hinten ziehen.
  • Beim Aufsetzen springt das Flugzeug wieder hoch: Die Sinkrate beim Aufsetzen war zu hoch, (harte Landung), du bist zu schnell und drückst das Flugzeug runter, 
    Lösung: Klappen voll ausfahren, langsamer sinken durch einen flacheren Anflug bei mehr Schub
  • Das Flugzeug ist nicht mehr steuerbar und fällt runter/ kippt nach links/rechts weg:  Du bist in den Strömungsabriss (Stall) gekommen und hast überzogen.
    Lösung: Entweder schneller fliegen oder mehr sinken lassen. In jedem Fall nicht so stark am Stick ziehen.
  • Das Fahrwerk bricht: Zu hart aufgesetzt, verkanntet aufgesetzt .
    Lösung: Achte auf den Slipindikator (Ball) fliege gerade in Landebahnrichtung beim Aufsetzen auf die Bahn. Setze mit beiden Vorderrädern gleichzeitig auf, im Idealfall mit allen drei Rädern
  • Der Propeller geht kaputt und ich mache Kopfstand: Du bremst zu stark.
    Lösung: Sanfter bremsen oder ausrollen lassen. (DCS Steuerungseinstellungen: Kurve in BremsachseNein einstellen)
  • Nach dem Aufsetzen komme ich von der Bahn ab: Einseitig gebremst, keine Spornradarretierung
    Lösung: Nutze die Spornradarretierung, indem du den Stick zurückziehst, bremse sanft und mit beiden Rädern gleichmäßig, vermeide starke Ruderausschläge.