Geschichtliches Hintergrundwissen

Bf 110Das Reichsluftfahrtministerium (RLM) forderte 1934 die Einführung eines neuen Flugzeugtyps: den Zerstörer. Dieser Typ sollte eine starke und bewegliche Bewaffnung sowie zwei Motoren besitzen, die eine hohe Reichweite ermöglichen und einen Geschwindigkeitsvorteil bringen sollten.

Im November 1936 wurde die Bayrische Flugzeugwerke AG (BFW, ab 1938 Messerschmitt AG) beauftragt, die Bf 110 zu bauen. In ihr fanden zwei Besatzungsmitglieder Platz. Im Polenfeldzug wurden die ersten Bf 110 vornehmlich zur Erdkampfunterstützung eingesetzt. Aber auch gegen feindliche Flugzeuge konnte sich die Bf 110 in Polen und später auch in den Niederlanden, Belgien und Frankreich durchsetzen. Erst als sie in der Luftschlacht um England eingesetzt wurde und dort auf die überlegene Spitfire traf, war sie unterlegen. Selbst die Hurrican konnte es je nach Flughöhe mit der Bf 110 aufnehmen. Im Mittelmeerraum und im Kampf an der Ostfront wurde die Bf 110 noch weiter als Jagdbomber und Erdkampfflugzeug eingesetzt, verlor aber immer mehr an Bedeutung.

Ausgestattet mit Radar, Nachtjagdausrüstung und später mit der "schrägen Musik" (schräg nach oben feuernde 20mm-Geschütze) wurde die Bf 110 zusammen mit der Ju 88 zum erfolgreichen Nachtjäger. Zur Bedienung der neuen Technik zur Aufspürung der feindlichen Bomber flog ein Funker mit. Später wurde als drittes Besatzungsmitglied der 1. Wart eingeführt der mit dem Piloten den Nachthimmel nach Bombern absuchte.

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Last modified: Sunday, 1 April 2018, 1:56 PM