Allgemeines zum barometrischen Höhenmesser
Der barometrische Höhenmesser orientiert sich am eingestellten Luftdruck. Da der Luftdruck, je nach Wetterlage (Hoch- und Tiefdruckgebiete), nicht an jedem Ort gleich ist, muss dieser für den aktuellen Ort eingestellt werden. Der eingestellte Wert entspricht Höhe Null.
Der barometrische Höhenmesser ermittelt also über den gemessenen Luftdruck die aktuelle Höhe (mit zunehmender Höhe sinkt der Luftdruck).
In der Luftfahrt sind die beiden wichtigsten Werte zum Einstellen des Höhenmessers der QNH und QFE. Diese sogenannten Q-Gruppen stammen aus der Zeit der Morsecodes und sind keine Abkürzungen.
In der Regel kommt in der Luftfahrt immer der QNH zum Einsatz.
Maßeinheiten
Die Maßeinheit in Deutschland ist Hektopascal (hPa) und in den USA Inch of mercury (inHg, Zoll Quecksilber).
1 inHg = 33,86 hPa
Standarddruck
Die ISA (internationale Standardatmosphäre) ist ein von der ICAO (International Civil Aviation Organization) festgelegtes Atmosphärenmodell mit festgelegten, unveränderlichen Werten:
Druck auf Meereshöhe: | 1013,25 hPa oder 29.92 inHg |
Temperatur auf Meereshöhe: | 15°C |
Luftdichte auf Meereshöhe: | 1,226 kg/m³ |
Relative Luftfeuchtigkeit: | 0% |
Temperaturabnahme: | 2°C pro 1.000 Fuß |
Die ISA stellt einen Mittelwert dar, den jede Flugzeugbesatzung ab einer bestimmten Höhe verwenden muss. Diese einheitliche Einstellung erleichtert die Absprache zwischen Lotsen und Piloten enorm und minimiert die Gefahr einer Kollision.
Würden die Piloten dauerhaft mit ihrem vom Flughafen zugewiesenen QNH fliegen, wäre es möglich, dass die Höhenmesser zweier Flugzeuge unterschiedliche Werte zeigen obwohl sie sich auf der gleichen Höhe befinden.
Transition Altitude, TA (Übergangshöhe)
Die Übergangshöhe (Steigflug) zur ISA 29.92 inHg (bzw. 1013 hPa) ist in jedem Land anders definiert. Hier einige Beispiele:
Deutschland | 5.000 Fuß MSL |
Östereich | 10.000 Fuß MSL |
USA | 18.000 Fuß MSL |
England | 3.000 Fuß MSL |
In Deutschland muss also ab 5.000 Fuß MSL der Standarddruck 29.92 inHg bzw. 1013 hPa eingestellt werden.
Liegen 2.000 Fuß AGL höher als 5.000 Fuß MSL, so wird 2.000 Fuß AGL als TA verwendet.
Unterhalb der TA spricht man von „Altitude“ (Höhe) und oberhalb von „flight level“ (Flugfläche) bzw. im militärischen Bereich von Angels.
Der Flight Level wird immer in 100 Fuß und in 500er Schritten angegeben.
Beispiel: FL 300 entspricht 30.000 Fuß. FL 255 entspricht 25.500 Fuß. FL 253 ist nicht gültig, weil es kein 500er Schritt ist.
Angels wird in 1.000 Fuß angeben.
Beispiel: Angels 30 entspricht 30.000 Fuß
Transition Level, TRL (Übergangsfläche)
Das Gegenteil von der Übergangshöhe ist die Übergangsfläche (Transition Level). Diese trifft auf Flugzeuge im Sinkflug zu. Die TRL liegt immer mindestens 1.000 Fuß höher als der TA. Der Raum dazwischen wird Transition Layer (Übergangsschicht) genannt.
Das TRL ist variabel und abhängig vom herrschenden Luftdruck, aber wie bereits erwähnt, mindestens 1.000 Fuß höher als die TA.
Normalerweise wird das TRL vom ATIS (Automatic Terminal Information Service) bekannt gegeben.
Warum muss nun das TRL höher liegen als die TA?
Nehmen wir an ein Flugzeug sinkt aus großer Höhe bei Standarddruck von 29.92 inHg auf 5.000 Fuß und wechselt nun zum tatsächlichen Luftdruck von QNH 28.32 inHg. Der Höhenmesser zeigt nun keine 5.000 Fuß mehr an, sondern 3.500 Fuß. Das bedeutet, dass sich bei aufsteigenden und sinkenden Flugzeugen die TA überschneidet. Um dies zu verhindern, ist das TRL immer höher als TA und je niedriger der tatsächliche QNH am Flugplatz umso höher das TRL. In unserem Beispiel müsste das TRL also 7.000 Fuß betragen, damit man beim Umstellen zum tatsächlichen QNH immer noch über 5.000 Fuß ist.
Transition Layer (Übergangsschicht)
Die Übergangsschicht zwischen TA und TRL nennt man Transition Layer. Diese beträgt logischerweise immer mindestens 1.000 Fuß.
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