Grundlagen für Funk und Kommunikation

1. Überblick

Funk

Kommunikation sowohl mit anderen Flugzeugen als auch mit Bodenstellen ist beim Fliegen von enormer Bedeutung. Es lassen sich so kurzfristig Abläufe regeln und Zwischenfälle verhindern. Aber auch die militärische Zusammenarbeit zwischen Bodentruppen, Leitstellen und Luftfahrzeugen wäre sonst undenkbar. Ja selbst cockpitintern lassen sich auf Grund der Lautstärke oft keine Gespräche führen ohne Technik zu nutzen. Früher musste das alles noch per Handzeichen und Lichtsignalen gehen. Heute gibt es dank Funk oder kabelgebundenen Systemen dieses Problem nicht mehr.

Kleinere Flugzeuge und Helikopter sind daher zunächst intern mit einem Kommunikationssystem ausgestattet, was im Grunde nur alle Sitzplätze per Kabel miteinander verbindet. Das ist technisch im wesentlichen wie ein Telefon aufgebaut und nennt sich Intercom. Somit kann jeder mit jedem reden und jeder alles hören wie in einer Konferenzschaltung. Das lässt sich natürlich auch unterbinden, so dass nur der Copilot und Pilot etwas sagen und etwaige Passagiere nur zuhören können. Bestimmte Flugzeuge haben auch außen am Rumpf einen Anschluss für das Intercomkabel. Damit kann die Bodencrew direkt mit dem Cockpit sprechen und trennt die Verbindung erst kurz bevor das Flugzeug losrollt.

Daneben gibt es eigentlich in jedem Luftfahrzeug mindestens ein, sehr oft aber deutlich mehr Funkgeräte für die Kommunikation nach außen. Mittels entsprechender Funkkanäle auf genau festgelegten Frequenzen erfolgt hier der Sprechfunkverkehr. Und zwar mit dem Tower am Flugplatz, mit der Luftsicherung (welche größere Teile des Luftraums per Radar kontrolliert) oder auch mit anderen Flugzeugen. Die Kommunikation erfolgt dabei per Sprache, und üblich ist im internationalen Flugverkehr englisch. 

Damit nun nicht jeder gleich einen Schreck bekommt, auch deutsch wird beim Fliegen gesprochen. Privatpiloten die im unkontrollierten Luftraum, also eher niedrigen Höhen und mit kleinen Flugzeugen unterwegs sind, sprechen in der Regel nur deutsch. Und das auch mit dem Tower vom Flugplatz. Wer höher hinaus will, wird jedoch um ein bisschen englisch nicht herumkommen.

Dass man sich mit seinem Gesprächspartner in der Regel nicht über das letzte Wochenende oder das Mittagessen in der Kantine unterhält, sondern wichtige Informationen austauscht, sind einige wenige Standardsätze schon ausreichend, um klarzukommen. Aber selbst dafür haben sich noch Abkürzungen und eindeutige Sprachweisen etabliert. Sie sind unmissverständlich und selbst mit Akzent zu verstehen. Militärische Piloten verwenden noch viel mehr Abkürzungen. Sie tun dies, um mit möglichst wenig Sprache möglichst viel Information so präzise wie möglich auszutauschen. Aber dazu später mehr.

Im realen Leben benötigt jeder zum Funken eine entsprechende Ausbildung und Prüfung. Das sogenannte Sprechfunkzeugnis gibt es in verschiedenen Stufen und ist nicht so leicht zu bekommen. Für Piloten gehört es zur Pflicht, im Rahmen der Ausbildung die jeweilig nötige Stufe für das Sprechfunkzeugnis abzulegen. (mehr Infos)