Historical Background Knowledge

Site: Open Flight School
Course: A-10C Warthog Basic Course (DCS)
Book: Historical Background Knowledge
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Date: Friday, 3 May 2024, 11:45 AM

1. The Beginnings

Von U.S. Air Force photo by Senior Airman Greg L. Davis - http://www.af.mil/News/Photos.aspx?igphoto=2000030347, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=442722Die Entwicklung der A-10 erfolgte innerhalb des Attack Experimental-(AX)-Programms der US Air Force. Es wurde im Juni 1966 initiiert, um einen geeigneten Nachfolger für die Douglas A-1 zu finden. Sie zeichnete sich durch eine relativ einfache und robuste Konstruktion aus. Sie konnte aber eine große Waffenzuladung mitführen, wodurch sie sich besonders für die Aufgabe der Luftnahunterstützung (Close Air Support) eignete. Eine Aufforderung zur Einreichung von Entwürfen richtete die Air Force am 6. März 1967 an 21 Unternehmen. Die Forderung der US Air Force stellte ein politisches Gegengewicht zu den Bestrebungen von US Army und US Marine Corps dar, die jeweils eine eigene Beschaffung von CAS-Flugzeugen durchzusetzen versuchten.

War bei den ersten Entwürfen noch in den meisten Fällen eine Auslegung mit zwei Turboprop-Triebwerken vorgesehen, schwenkte man ab 1969 auf Mantelstromtriebwerke mit einem hohen Nebenstromverhältnis um. Am 7. Mai 1970 erhielten noch zwölf Hersteller die Aufforderung zur Abgabe von Angeboten auf der Basis eines Stückpreises von 1,4 Mio. US-Dollar bei einem Produktionsumfang von 600 Maschinen. Angebote gaben Boeing, Cessna, Fairchild, General Dynamics, Lockheed und Northrop ab. Am 18. Dezember 1970 wurden Northrop und Fairchild-Republic zu den Gewinnern erklärt. Beide Unternehmen erhielten den damit verbundenen Auftrag zum Bau von zwei Prototypen. Am 1. März 1971 erhielten beide Muster ihre offiziellen Bezeichnungen: Northrop YA-9 und Fairchild-Republic YA-10. Die erste YA-10 flog am 10. Mai 1972 und die YA-9 folgte am 30. Mai 1972.

Die formelle Evaluation der Prototypen durch fünf Piloten des Tactical Air Commands und des AFSC (Air Force System Command) dauerte vom 10. Oktober bis zum 9. Dezember 1972. Der erste Prototyp wurde 307,6 Stunden und der zweite 328,1 Stunden geflogen. Der Entwurf der A-10 setzte sich gegen den Konkurrenten durch. Der US-Kongresses bestand auf ein Vergleichsfliegen zwischen A-10 und Vought A-7D. Danach wurden die Mittel für vier YA-10A vorläufig gekürzt. Die Flüge mit beiden Flugzeugen wurden im April und Mai 1974 auf der McConnell AFB durchgeführt. Vier Air-Force-Piloten setzten die zweite YA-10 gegen eine A-7D ein. Die YA-10 gewann vor allem auf Grund ihrer höheren Verweilzeit. Diese betrug zwei Stunden in einer Entfernung von 480 km von der Basis. Die A-7 konnte dies nur für elf Minuten gewährleisten. Im Fall einer Beschaffung der vorgeschlagenen A-7DER hätte die A-7D einen längeren Rumpf, ein neues Triebwerk sowie die GAU-8-Avenger-Kanone erhalten.

A-10 Thunderbolt II

Die ersten serienreifen A-10A wurden im Oktober 1975 an die Davis-Monthan Air Force Base in Arizona geliefert. In den 1980er-Jahren sahen die Einsatztaktiken vor, dass die A-10 im Falle eines sowjetischen Angriffs auf Westdeutschland feindliche Panzerdivisionen stören sollten. In ständiger Rotation wurde eine Anzahl der 108 A-10A der in England auf den benachbarten RAF Basen Bentwaters und Woodbridge stationierten Flugzeuge des 81st Tactical Fighter Wing auf sogenannte Forward Operating Locations (FOL) in Westdeutschland verlegt: Ahlhorn, Nörvenich, Sembach und Leipheim.

Quelle: Wikipedia Fairchild-Republic A-10

2. Die Feuerprobe

By U.S. Air Force photo/Tech. Sgt. Parker Gyokeres (United States Air Force Offcial Website.[1]) [Public domain], via Wikimedia CommonsNach unzähligen vorwiegend politischen Kampagnen gegen die A-10 hatte sie endlich die Gelegenheit, sich zu beweisen.

Während der Operation Desert Storm 1991 über dem Irak erreichten die A-10 eine Zuverlässigkeit von 95,7 Prozent. Sie flogen 8.100 Einsätze und starteten 90 Prozent der in diesem Krieg abgefeuerten AGM-65-Maverick-Raketen. Die Thunderbolt-II-Flugzeuge zerstörten über 1.000 Panzer, 2.000 Militärfahrzeuge und 1.200 Artilleriegeschütze. Einer A-10 gelang hier auch der erste Luftsieg dieses Typs, als ein irakischer Bo 105-Helikopter mit der Bordkanone abgeschossen wurde. Insgesamt wurden zwei Abschüsse irakischer Hubschrauber bestätigt. Fünf A-10 gingen verloren – weit weniger, als die Militärplaner erwartet hatten.

Im Jahr 1999 waren A-10 an der Luftoffensive der NATO im Kosovo-Krieg beteiligt. Sie wurden zur Vermeidung US-amerikanischer Verluste eingesetzt. Die zurückhaltende Verwendung verhinderte jedoch einen effektiven Einsatz der Maschinen. Während der US-amerikanischen Invasion in Afghanistan 2001 waren die A-10 zunächst nicht eingesetzt. Aber später wurden auf dem Luftwaffenstützpunkt Bagram A-10 stationiert und nahmen an Angriffen auf Taliban-Stellungen teil. Darunter auch bei der Operation Anaconda im März 2002. Infolge weniger restriktiver Angriffsregeln bewährten sich die Flugzeuge dort besser.

Im Jahr 2003 flogen die A-10 im Rahmen des dritten Golfkrieges ein zweites Mal über dem Irak. 60 A-10 waren am Golf stationiert. Eine davon ging gegen Ende der Kampfhandlungen durch irakisches Abwehrfeuer in der Nähe des Flughafens Bagdad verloren.

Als im Jahr 2004 Pläne der US Air Force publik wurden die A-10 aus dem Bestand zu nehmen, erbot sich sofort die US Army die Flugzeuge zu übernehmen. Allerdings wäre dazu eine Änderung des Teilungsvertrages von 1947 zwischen Army und Air Force notwendig geworden. Dieser besagt, dass die Army keine Starrflügelflugzeuge, sondern lediglich Hubschrauber einsetzen darf.

Im Rahmen von Budgetkürzungen wurde die aus ehemals 365 aktiven Maschinen bestehende A-10-Flotte der USA erheblich verkleinert. Fünf Geschwader wurden außer Dienst gestellt (wirksam ab Budgetjahr 2013). Im Rahmen eines Update-Programms bekommen die 242 im aktiven Dienst verbleibenden Maschinen neue Tragflächen von Boeing. Sie sind auf eine Lebensdauer von 10.000 Flugstunden ausgelegt. Dies soll die Flotte bis ins Jahr 2040 nutzbar machen. Ein Ersatz durch die F-35 ist aktuell immer wieder in Diskussion aber Stand Sommer 2018 nicht beschlossen und wird von führenden US-Militärplanern auch ausgeschlossen, da die F-35 eben keinen vollständigen Ersatz bietet. Wahrscheinlich ist, dass die A-10 durch ein unbemanntes Nachfolgemuster ersetzt wird. Die DARPA erhielt im Februar 2010 offiziell einen Auftrag für die Entwicklung eines unbemannten Nachfolgemusters für die A-10.

Quelle: Wikipedia Fairchild-Republic A-10

3. Die Zukunft

By US-Army [Public domain or Public domain], via Wikimedia CommonsDie vergleichsweise geringen Kosten sind ein Grund, warum die A-10 trotz ihres mittlerweile recht hohen Dienstalters weiterhin im Einsatz bleibt. Sie bildet das Rückgrat der US-Luftstreitkräfte bei der Bekämpfung gepanzerter Fahrzeuge mit einer langen Anflugzeit ins Einsatzgebiet. Der ebenfalls für die Bekämpfung gepanzerter Einheiten eingesetzte Kampfhubschrauber AH-64 Apache hat eine wesentlich geringere Reichweite, kann nicht luftbetankt werden und ist gegen Beschuss weitaus weniger widerstandsfähig.

Überlegungen die A-10 durch eine auf Erdkampf spezialisierte Version der F-16 zu ersetzen, wurden nach Einsatztests während der Operation Desert Storm aufgegeben. Die F-16 erhielten externe Behälter (Pods) mit einer modifizierten fünfläufigen Maschinenkanone, wie sie ähnlich auch in der A-10 verwendet wird. Beim Feuern wurde das ganze Flugzeug jedoch in starke Vibrationen versetzt, so dass ein gezieltes Schießen unmöglich wurde und langfristig Schäden am Flugwerk der Maschine befürchtet wurden. Die Versuche wurden nach nur zwei Tagen abgebrochen. Aktuell gibt es kein Flugzeug, das die A-10 im Rahmen ihres Aufgabengebietes ersetzen könnte. Bei der Befragung irakischer Kriegsgefangener ergab sich, dass die A-10 neben der Boeing B-52 das gefürchtetste Flugzeug der Alliierten über dem nahöstlichen Gefechtsfeld war.

Am 24. Februar 2014 hielt US-Verteidigungsminister Chuck Hagel eine Rede, in dem er ein Kosteneinsparprogramm vorstellte. Darunter war auch der Plan die gesamte A-10-Kampfflugzeugflotte stillzulegen. Laut dem Stabschef der United States Air Force, General Mark Welsh, könnte mit der Stilllegung der etwa 300 A-10 bis 2019 ein Betrag von 4,2 Milliarden US-Dollar eingespart werden. Allerdings blockierte das US-Repräsentantenhaus in einer Abstimmung am 19. Juni die Außerdienststellung der A-10. Am 20. Juni passierte das 'Defense bill' das Repräsentantenhaus – mit einem Anhang zum Thema A-10. Mitte Januar 2016 wurde bekannt, dass die Air Force ihre Pläne zur Ausmusterung der A-10 für unbestimmte Zeit auf Eis legt, da die Maschine im laufenden Einsatz gegen den IS eine Schlüsselrolle einnimmt.

Die A-10C war die modernisierte Version der A-10A für das schrittweise Precision-Engagement-(PE)-Programm. Dazu wurde ein digitales Waffenmanagementsystem mit neuem Zentralrechner, Datenlink SADL (Situation Awareness Data Link) mit Anbindung an Link-16-Datenlink und MIL-STD-1760-Datenbus eingebaut, neue Waffen (JDAM, WCMD) und die Zielbehälter Northrop Grumman Litening AT und Lockheed Martin Sniper XR integriert. Weiterhin wurde ein neues Cockpit mit zwei 13×13-cm-Farbbildschirmen und HOTAS-Steuerung verbaut. Um die gestiegenen Anforderungen an die elektrische Leistung zu erfüllen, wurde gleichzeitig ein zweiter Generator eingebaut.

Quelle: Wikipedia Fairchild-Republic A-10